Die Covid-19-Pandemie hat dem bereits darbenden Einzelhandel stark zugesetzt und noch mehr Einkäufe in die Onlineshops verlegt. Es gilt als sicher, dass sich diese Entwicklung fortsetzen wird und sich die Einkaufsgewohnheiten vieler Menschen weiter in Richtung Online verschieben werden. Um zu überleben, müssen stationäre Händler ihre Angebote anpassen - und in E-Commerce-Infrastruktur investieren. Mehr Onlineshop zu wagen, wird manchen Händler vor große Herausforderungen stellen, hält aber gleichsam auch Chancen bereit, für die Zukunft gerüstet zu sein. Anbietern jeder Größe eröffnet sich ein Weg, sich ein Stück vom Kuchen eines boomenden Marktes zu sichern. Dort tummeln sich allerdings – neben Platzhirschen wie Amazon und anderen Online-Größen - Tausende anderer Händler. Um in diesem Habitat mit über Jahrzehnten gewachsenen und durch Milliarden von Kaufprozessen gestählten Webstores bestehen zu können, müssten sie eine durchaus respektable Investitionsleistung in ihren Onlineauftritt aufbringen. Tun sie das nicht, stünde unter Umständen das Überleben des eigenen Unternehmens auf dem Spiel.

Infrastruktur ist maßgeblich für den Erfolg eines Onlineshops

Online-Shopper erwarten perfekte Onlinewelten, die sie von den globalen Playern längst gewohnt sind, aber auch von mittelständischen Onlinehändlern bekommen. Moderne Webstores müssen jederzeit in puncto Angebot und Services technisch funktionieren. Produktseiten samt Bildern und Videos müssen in Sekundenschnelle laden. Lange Wartezeiten beim Seitenaufbauführen dazu, dass die Shopper ihre Geduld verlieren und ihre Warenkörbe aufgeben, um beim nächsten Händler zu bestellen. Der sprichwörtliche Geduldsfaden der Kunden ist äußerst dünn und es gibt keinen Spielraum für Fehler bei der Seitenleistung. Es ist dem Kunden nicht egal, wenn eine kleinere Webseite zu hohen Lastzeiten, wie etwa in der Vorweihnachtszeit, nicht genug Bandbreite hat, die Seite langsam ist und der Einkaufsprozess unterbrochen wird. Sie bestellen stattdessen bei einem Händler mit einer schnelleren, besseren Webseite. Denn Onlineshoppen muss für den Kunden ein Erlebnis sein – Stichwort Customer Journey. Es besteht ein direkter Bezug zwischen der Performance, die eine Infrastruktur für das Funktionieren einer Webseite benötigt und dem daraus resultierenden Erfolg der Onlinepräsenz eines Händlers. Es stellt sich die Frage, wie auch die Webseiten kleinerer Händler mit denen deutlich größerer Onlineanbieter mithalten können. Was braucht es also, um schnelle Ladezeiten im Webstore zu ermöglichen und ausreichend Bandbreite zu liefern, um das Einkaufserlebnis vieler gleichzeitig Shoppender garantieren zu können, ohne dass die Webseitenleistung in die Knie geht?

Hybrid Cloud bietet hohe Performance bei geringen Investitionen

E-Commerce-Infrastrukturen, die das Modell der Hybrid-Cloud nutzen, d.h. die Kombination von Public und Private Cloud, bieten wichtige Vorteile. Ein wesentlicher Vorteil der Cloud ist es, dass sich Dienste in der Cloud bei Bedarf relativ einfach nach oben skalieren lassen. Die Hybrid Cloud schafft flexible E-Commerce-Lösungen: Performance und Bandbreite bei Trends, geänderten Kaufgewohnheiten oder saisonalen Peaks schnell und einfach anzupassen zu können.

Zudem sind die bei Hybrid-Cloud-Modellen zu tätigenden Investitionskosten durchaus überschaubar; die meiste Hardware befindet sich bereits in der Cloud. Dabei kann man den Bedarf je nach Anforderung zwischen Public und Private Cloud sowie weiteren Angeboten wie Bare Metal und Dedicated Compute (für die stabile Basis-Last) mischen. Dies macht die Hybrid Cloud für E-Commerce- und Onlineshop-Plattformen jeder Größe interessant. Die passende Zusammensetzung einer Hybrid Cloud für einen Onlineshop oder eine komplette E-Commerce-Service-Plattform zu finden, ist nicht immer ganz einfach. Denn Cloud-Technologien lassen sich fast unendlich zwischen Private-, Public und zahlreichen weiteren Mischformen kombinieren.

Es kommt auf das Mischungsverhältnis an

Wie sich Hybrid-Cloud-Modelle als Basis für eine E-Commerce-Strategie nach Bedarf und Größe des Onlinevorhabens effizient mischen lassen, zeigen diese drei Beispiele:

1. Hybrid-Cloud für kleinere E-Commerce- und Shop-Plattformen

Kleinere Anbieter und Shop-Plattformen, die einen kostengünstigen Betrieb des Backends benötigen, brauchen eine kostengünstige Einstiegslösung für eine begrenzte Zahl gleichzeitiger Nutzer und die Flexibilität bei höherem Bedarf schnell aufstocken zu können. Eine solche kleine, dynamische Umgebung besteht normalerweise aus einem oder mehreren Cloud-Servern einer privaten Cloud, die für die Anwendung, Datenbank und Speicherung genutzt werden. Als optionale Elemente stehen softwarebasierte Load-Balancer und Firewall-Instanzen zur Verfügung, die ebenfalls in der Private Cloud gehostet werden. Je nach individuellen Bedürfnissen kann man Schutzmechanismen wie Advanced-DDoS-Schutz oder eine Web-Application-Firewall (WAF) hinzufügen. Abhängig vom Cloud-Provider besteht die Möglichkeit, mit Cloud-Bursting Spitzenlasten abdecken zu können. Eine solche Cloud-Lösung verlangt keine Anfangsinvestitionen und kostet im Idealfall nur wenige Hundert Euro im Monat.

2. Infrastruktur-Cluster für stark wachsende E-Commerce-Plattformen

Noch mehr Leistung und Skalierbarkeit für E-Commerce-Plattformen kann eine Hybrid-Cloud-Infrastruktur bieten, die die Leistung dedizierter Server mit einer Public Cloud und einem sicheren lokalen privaten Netzwerk kombiniert. Ein solcher Cluster kann Tausende von Nutzern gleichzeitig unterstützen. Die Anwendungen werden dabei in separaten Server-Silos betrieben und WAF und Load-Balancing können sowohl auf Hardware- als auch auf Softwarebasis genutzt werden. Eine solche Infrastruktur kombiniert maximale Leistung und Skalierbarkeit, selbst für relativ schmale Budgets von mehreren Hundert bis wenigen Tausend Euro.

3. "All-in-one”-Hybrid-Cloud für größere E-Commerce-Plattformen

Unternehmen, die zu Stoßzeiten in der Lage sein müssen Zugriff von Millionen von Nutzern zu bewältigen, benötigen eine „All-in-One“-Hybrid-Cloud. Wie auch das vorherige Setup, setzt diese größere Variante auf dedizierte Server für geballte Rechenleistung und bietet zusätzlich noch die Sicherheit und Skalierbarkeit einer privaten Cloud. Anwendungen werden in separaten Server-Silos gespeichert, der Speicher basiert üblicherweise auf einer SAN/NAS Lösung, und die Racks sind durch ein privates Netzwerk miteinander verbunden. Ein VPN ermöglicht eine sichere Verwaltung der Infrastruktur, während redundante Hardware, Firewall und Load-Balancer für verbesserte Sicherheit und Zuverlässigkeit sorgen. Die meisten Setups dieser Größe bieten einen maßgeschneiderten DDoS-Schutz samt Web Application Firewall. Weitere Aspekte, die es bei der Gestaltung eines solchen Setups zu beachten gilt, sind ein zusätzliches Content Delivery Network für höhere Geschwindigkeit und garantierte SLAs des Anbieters. Hybrid-Cloud-Lösungen dieser Art sind für wenige Tausend Euro im Monat erhältlich.

Die Wahl eines passenden Cloud-Anbieters

Aus technologischer Sicht bieten hybride Cloud-Lösungen Einzelhändlern die Leistung und Flexibilität, die sie benötigen, um auf einem globalen Marktplatz mithalten zu können. Der Ansatz bietet die vielseitigste Mischung aus physischer und virtueller IT-Infrastruktur und IT-Services und hilft dabei, Kosten und Umsatz in Einklang zu bringen. So steigen die Kosten idealerweise nur dann, wenn auch die Umsätze steigen. Beim Design einer idealen hybriden Infrastruktur und der Wahl eines geeigneten Cloud-Partners sehen sich Unternehmen einer unüberschaubaren Fülle an Technologien und Anbietern gegenüber. Es kann sehr schwer sein, in diesem Dickicht den Überblick zu behalten und das ideale Angebot einer Hybrid Cloud zu finden. Bei der Wahl eines geeigneten Cloud- oder Hosting-Anbieters gilt es Vieles zu beachten. Am wichtigsten ist es jedoch, dass Unternehmen sich klarmachen, welches Anforderungsprofil sie für ihre E-Commerce-Strategie selbst mitbringen.

Fazit: Hybrid-Cloud-Infrastrukturen bieten die ideale Basis für E-Commerce

Einzelhändler jeder Größe müssen in ihre E-Commerce-Strategie investieren, um auf dem globalen Marktplatz gegen andere Anbieter bestehen zu können. Die Hybride Cloud bietet hier Chancen für Händler jeder Größe mit überschaubaren Investitionen, hohe Performance zu erreichen und ihre Plattformen flexibel skalieren zu können. Bei der Wahl des richtigen Cloud-Anbieters sollten sie Anbieter mit einem breiten Portfolio wählen, die die Möglichkeit bieten, auf spezielle Anforderungen einzugehen und ihre Bedürfnisse bestmöglich abzudecken. So erreichen Einzelhändler die optimale Performance für ihren Webstore bei überschaubaren Investitionskosten.